Kellerabdichtung von außen: Praktische Tipps

Eine gut funktionierende Kellerabdichtung ist essenziell, um Ihr Zuhause vor Feuchtigkeit und den daraus resultierenden Schäden zu schützen. Insbesondere die Abdichtung von außen spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie das Eindringen von Wasser bereits an der Quelle verhindert.

Wir bieten Ihnen einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Methoden der Kellerabdichtung von außen. Wir erklären Ihnen die Vorteile dieser Maßnahmen und geben Ihnen praktische Tipps für die Umsetzung.

Warum ist eine Kellerabdichtung von außen wichtig?

Generell gilt es jedes Bauwerk von eindringendem Wasser zu schützen. Eine Abdichtung von Außen verhindert seitlich eindringendes Wasser und schützt das Mauerwerk vor Wasser und die dadurch mitgeführten Salze.

Es geht somit immer um den Erhalt der Bausubstanz, ein besseres Raumklima, die Wertstabilität der Immobilie und natürlich um die Vorbeugung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen die auftreten wenn durch das eindringende Wasser ein Schimmelpilzschaden entsteht.

Allerdings ist darauf zu achten, dass nicht bei jedem Bauwerk eine Außenabdichtung möglich ist, geschweige denn zielführend ist. Z.B. wenn keine durchgehende Bodenplatte vorhanden ist. Hier sind dann Zusatzmaßnahmen erforderlich um solche Bauwerke, i.d.R. aus den Baujahren vor ca. 1973, zu schützen.

Verschiedene Methoden der Kellerabdichtung von außen

Nach aktuell geltender Norm, die DIN 18533, müssen die eingesetzten Stoffe für eine Umsetzung nach den Regeln der Technik die jeweiligen Anforderungen erfüllen und zu den Wassereinwirkungs-, Riss- und Raumnutzungsklassen passen.

Hierzu gehören:

  • Bitumenbahnen
  • Polymerbitumenbahnen
  • Kunststoffbahnen
  • Elastomerbahnen.
  • kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen (PMBC)
  • mineralische Dichtungsschlämmen (MDS)
  • flexibler polymermodifizierter Dickbeschichtung (FPD)
  • Flüssigkunststoffe (FLK)

Welche Materialien eingesetzt werden hängt maßgeblich von dem Untergrund ab.

Dieser muss eben und fest sowie frei von Frost, Rissen, Nestern als auch frei von Verunreinigungen sein. Entsprechend sind Zusatzmaßnahmen zu ergreifen bevor man mit der eigentlichen Abdichtung starten kann.

Gründe für eine Kellerabdichtung von außen

Eine Abdichtung von außen wird häufigst aus 2 Gesichtspunkten beurteilt. Technisch machbar und sinnvoll als auch wirtschaftlich tragbar.  

Die technische Machbarkeit hängt unweigerlich mit den Gegebenheiten vor Ort zusammen. 

  1. Ist der Bereich zugänglich oder so überbaut das man nicht ausschachten kann? Garage, Wintergarten, Nebengebäude, Anbau, Straße usw direkt an der Außenwand? Ebenso spielt es eine Rolle welches Baujahr vorliegt und ob eine entsprechende durchgehende Bodenplatte vorhanden ist. Eine Außenabdichtung ist an eine durchgehende Bodenplatte mit min 15 cm anzubringen. Ist das nicht gegeben macht sie auch wenig Sinn da Sie die Problematik nicht vollends abstellt.
  2. Die Wirtschaftliche Komponente liegt sicher allein am Kunden. Wenn ein Garten, eine Garage oder eine Terrasse zurückgebaut werden muss um an die Außenwand zu gelangen, ist das mit zum Teil hohen Kosten verbunden die mit der eigentlichen Abdichtung nicht zu tun haben. Oft wird hier vergessen das diese dann auch wieder hergestellt werden müssen. Ebenso wenn eine Kellertreppe vorhanden ist und zurückgebaut werden müssen. Hier kommen dann schnell 5stellige Beträge für die Vorbereitung zu Stande.

Die Entscheidung, ob eine Abdichtung von außen erstellt werden soll, hängt also maßgeblich von der technischen Machbarkeit und dem finanziellen Rahmen ab.

Oft wird hier auch der zusätzliche Aufwand vernachlässigt, der von innen, nach erfolgter Außenabdichtung erforderlich ist. Z.B. Trocknung der Wände, Erneuerung des Putzes, evtl. zu erstellender Wand-Sohlenanschluss bei nicht vorhandener durchgängiger Bodenplatte, das Setzen einer Horizontalsperre usw.

Hier hat die Innenabdichtung also unweigerlich sehr viele Vorteile.

Den einzig wahren Vorteil der Außenabdichtung ist der Schutz vor evtl. Frostschäden (da allerdings im Keller immer Plusgrade herrschen eher zu vernachlässigen) und der Schutz vor Korrosion, insofern im Mauerwerk eine Stahlbewehrung verbaut wurde. Dies ist allerdings bei Bauwerken ohne durchgehende Bodenplatte nur selten er Fall.

Einer sach- und fachgerechten Analyse bedarf es in jedem Fall.

Anleitung zur Kellerabdichtung von außen (Step by Step)

  1. Ausschachten und die Einsturzgefahr der Grube absichern.
  2. Oberfläche säubern.
  3. Altabdichtung entfernen (insofern vorhanden).
  4. Ausbrüche und Unebenheiten begradigen.
  5. Bei starken Unebenheiten empfiehlt es sich einen Ausgleichsputz (Dichtmörtel, Dichtputz oder vergleichbar) verwenden. Herstellerangaben sind zu beachten.
  6. Abdichtung aufbringen (je nachdem was verwendet wird). Die Herstellerangaben zum Verfahren und der erforderlichen Dicke sind zu beachten.
  7. Schutz der Abdichtung in Form einer XPS Platte ist aufzubringen. Gilt lediglich als Empfehlung und gleichzeitig als zusätzliche Dämmung. Förderfähige Dämmungen sind entsprechend der Vorgaben durch die entsprechenden Institute anzufragen. Hier sollte der Rat eines Energieberaters eingeholt werden.
  8. 3-lagige Noppenbahnen verwenden. Wobei die Gleitschicht zur Abdichtung verlegt wird und die Flies-Kaschierung zum Erdreich verlegt wird.
  9. Einschachten in mehreren Lagen und jeweils entsprechend verdichten.

Welche Stoffe werden für die Kellerabdichtung von außen benötigt?

Die gängigsten Materialien, die heute in der Sanierung zur Anwendung kommen, sind in der Regel FPD Materialien. Der Vorteil, der in diesem Zuge zu erstellenden Sockeleinbindung, liegen auf der Hand. Bituminöse Abdichtungen sollten im UV- Bereich nicht verwendet werden.

Mit einer FFP Abdichtung kann also mit einem Material gearbeitet werden. Die Abdichtung läuft deutlich schneller ab, da die Trocknungszeiten geringer sind und die Schichtdicken stark reduziert sind. Die Materialien sind mineralisch und können im Sockelbereich überstrichen werden. 

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kellerabdichtung von außen?

Zwei Faktoren haben Einfluss auf den Zeitpunkt für die Nachträgliche Außenabdichtung.

Trockenperioden: Idealerweise sollten die Arbeiten in trockenen Monaten durchgeführt werden, um ein schnelles Austrocknen der Abdichtung zu gewährleisten.

Bodenverhältnisse: Hohes Grundwasser: Bei hohem Grundwasserstand sind möglicherweise zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Z.B. permanentes Abpumpen des Wasserpegels in der Baugrube.

Planung von Kosten und Budget für die Abdichtung von Kellern von außen

Die Kosten für eine Kellerabdichtung von außen variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab. Ein genauer Kostenvoranschlag kann nur nach einer individuellen Begutachtung durch einen Fachmann erstellt werden. Dennoch können einige grundlegende Faktoren genannt werden, die die Kosten beeinflussen:

Faktoren, die die Kosten beeinflussen:

  • Größe des Kellers: Je größer die zu abdichtende Fläche, desto höher die Kosten.
  • Art der Abdichtung:
    • Schwarze Wanne: Günstigste Variante, aber weniger langlebig als andere Methoden.
    • Weiße Wanne: Sehr dicht, aber aufwendig und teuer.
    • Braune Wanne: Kombination aus beidem, mittlere Preisklasse.
    • K-Wanne: Flexibel und langlebig, aber auch teuer.
    • Flüssigkunststoffe: Umweltfreundlich und flexibel, Kosten variieren je nach Hersteller.
  • Zustand des Mauerwerks:
    • Schäden: Bestehende Risse oder Löcher müssen vor der Abdichtung repariert werden. Evtl. sind Ausgleichsputze erforderlich.
  • Bodenbeschaffenheit:
    • Hohes Grundwasser: Erfordert zusätzliche Maßnahmen wie Drainagen.
  • Zugänglichkeit:
    • Enge Baustellen: Erhöhen den Arbeitsaufwand und damit die Kosten.
    • Zusätzliche Rückbauten: Erhöhen die Kosten teils dramatisch.
  • Regionale Unterschiede:
    • Lohnkosten und Materialpreise können je nach Region variieren.

Die Kosten können somit stark variieren und sind von diversen Punkten abhängig.

Diese können von 150.- € bis 550.- € pro m² variieren. Zusätzliche Rückbauten wie Wintergärten, Straßen oder Gehwege, Treppen, Eingangsbereiche, Terrassen oder andere Anbauten bis hin zu Rückbauten von Garagen sind zusätzlich und individuell zu betrachten und zu bewerten.

Eine Kombination aus Innen- und Außenabdichtung ist im Bestand oftmals unausweichlich.

Nicht zu vergessen sind ebenfalls anfallende Kosten im Bezug auf Entsorgung und die evtl. erforderliche Gerüststellung oder auch die Sicherung der Baugrube.

Häufige Probleme und Fehlerquellen bei der Kellerabdichtung von außen

Die häufigsten Probleme bei der Kellerabdichtung von außen passieren bereits bei der Analyse, insofern das nicht ein Profi übernimmt. Selbst dann kann im Bestand nicht zu 100% genau bestimmt werden was nach der Ausschachtung, bei einem älteren Gebäude zum Vorschein kommt.

Hier seien Problem mit der Entwässerung erwähnt (Baggerfahrer zerstört im Boden verlaufende Abwasserrohre) oder das Abreißen von Kabeln die im Boden verlaufen. Zuleitungen von Wasser oder Gasleitungen usw.

Des Weiteren seien erwähnt.

  1. Falsche Materialauswahl:
    • Nicht passende Abdichtungsmaterialien: Die Wahl des Materials hängt von der Beschaffenheit des Mauerwerks, dem Boden und dem Grundwasserstand ab.
    • Mangelhafte Qualität: Billige Materialien können schnell versagen und zu erneuten Problemen führen.
  2. Unzureichende Vorbereitung des Untergrunds:
    • Nicht gereinigte Wände: Schmutz, Öl oder alte Anstriche können die Haftung der Abdichtung beeinträchtigen.
    • Nicht reparierte Risse: Risse im Mauerwerk müssen vor der Abdichtung geschlossen werden.
  3. Fehlende oder unzureichende Drainage:
    • Staunässe: Ohne eine funktionierende Drainage kann sich Wasser an der Abdichtung sammeln und diese beschädigen.
  4. Mangelhafte Ausführung:
    • Überlappungen nicht ausreichend: Die Überlappungen der Abdichtungsbahnen müssen sorgfältig ausgeführt werden, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
    • Beschädigungen während der Arbeiten: Mechanische Beschädigungen der Abdichtung können zu Undichtigkeiten führen.
  5. Keine regelmäßige Kontrolle:
    • Früherkennung von Schäden: Regelmäßige Kontrollen können helfen, Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Folgen von Fehlern:

  • Feuchtigkeitseintritt: Wasser dringt in den Keller ein und führt zu Schimmelbildung, Salzschäden und Frostschäden.
  • Verkürzte Lebensdauer der Abdichtung: Eine fehlerhaft ausgeführte Abdichtung muss früher erneuert werden.
  • Höhere Folgekosten: Feuchtigkeitsschäden können zu teuren Sanierungsmaßnahmen führen.

Probleme nach der Abdichtung:

  • Risse in der Abdichtung: Durch Setzungsbewegungen des Gebäudes oder Bodenbewegungen können Risse entstehen. Ganz besonders seine Gebäude erwähnt die nur unzureichende Fundamente besitzen und keine durchgehenden Bodenplatten.
  • Undichtigkeiten an Anschlüssen: Anschlüsse an Rohren, Kabeln oder anderen Bauteilen können eine Schwachstelle darstellen. Hier hat der Profi immer ein besonderes Augenmerk.
  • Wurzelwuchs: Wurzeln von Pflanzen können die Abdichtung durchdringen.

Fazit:

Eine Kellerabdichtung von außen ist eine komplexe Maßnahme, die fachmännisch ausgeführt werden sollte. Durch die Vermeidung der genannten Fehlerquellen und eine regelmäßige Kontrolle können Sie sicherstellen, dass Ihr Keller dauerhaft trocken bleibt.

Möchten Sie mehr über die verschiedenen Abdichtungsmethoden oder die Kosten einer solchen Maßnahme erfahren? Benötigen Sie eine Beratung und eine Analyse des Schadens vor Ort? 

Kontaktieren Sie uns gerne.